Freitag, 20. Oktober 2017 | 20:00 Uhr

Ferdinand Sauter - Durchgefühlt und ausgesagt

Ferdinand Sauter - Buchpräsentation von Ludwig Laher, Fotos © Gerald J. Ramusch Entstehung des Buches und historischer Hintergrund: Ferdinand Sauter: "Durchgefühlt und ausgesagt" - Ludwig Laher geht zu den Quellen und ediert den bedeutenden österreichischen Vormärzlyriker erstmals im Original. Auch 2017 wird ein großes Buchprojekt Ludwig Lahers in seinem Hausverlag Wallstein in Göttingen erscheinen. Man kann es als zweiten Teil eines Vorhabens ansehen, das mit Lahers Sauter-Roman "Aufgeklappt" aus dem Jahr 2003 seinen Anfang nahm. Ein wacher Geist und unverwechselbarer, kompromissloser Mensch – das ist der österreichische Vormärzdichter Ferdinand Sauter. Zu Lebzeiten will er kein einziges Buch veröffentlichen, sogar Adalbert Stifter kann ihn nicht dazu überreden. Seine große Popularität im Wien des 19. Jahrhunderts verdankt er Flugschriften mit seinen Gedichten und der scheinbaren Omnipräsenz in vielen legendären Gastwirtschaften, wo ihm Leute aller Stände andächtig lauschen. Im Jahr nach Sauters Tod erscheint 1855 die erste zensurbereinigte Auswahl seiner Texte. Alle weiteren Herausgeber schreiben bis 1995 davon ab, und so ist Durchgefühlt und ausgesagt das allererste richtige Sauter-Buch, denn Ludwig Laher ging zu den handschriftlichen Quellen. Zum Teil bisher unbekannte oder grotesk entstellte Lyrik von erstaunlicher Aktualität tritt, erhellend kommentiert, vor ihr Publikum. Ergänzt wird die Gedichtauswahl durch ein kurzes Stück Sauters sowie einen umfangreichen Essay Ludwig Lahers, der neben Sauter selbst seine Rezeptionsgeschichte verhandelt, eingebettet in Überlegungen, wie sehr das Urteil über viele AutorInnen, aber auch etwa über das Österreichische an der österreichischen Literatur zuweilen von der Rezeptionsgeschichte und weniger von der Produktionsgeschichte abhängt. "Durchgefühlt und ausgesagt" wird im September in die Buchhandlungen kommen.

Zum Autor

Ludwig Laher, geboren 1955 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salzburg, Dr. phil.; lebt in St. Pantaleon (Oberösterreich). Er schreibt Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher und Übersetzungen; dazu kommen wissenschaftliche Arbeiten. Mehrere Bücher, bei Haymon: „Selbstakt vor der Staffelei“. Erzählung (1998), „Wolfgang Amadeus junior: Mozart Sohn sein“. Roman (1999), „Herzfleischentartung“. Roman (2001), „So also ist das / So That’s What It’s Like“. Zweisprachige Anthologie (2002), „Aufgeklappt“. Roman (2003), „Folgen“. Roman (2005), „Und nehmen was kommt“. Roman (2007). „Ixbeliebige Wahr-Zeichen? Über Schriftsteller-‚Hausorthographien‘ und amtliche Regel-Werke“ (Studienverlag, 2008), „Erleben“ Roman“. (2009), „Kein Schluß geht nicht“. Prosa (2011), „And Take What Comes“ Roman / Englisch (2012), „Bitter“. Roman (Wallstein 2014) und zuletzt „Was hält mich“ Gedichte / Wallstein (2015)

Eintritt
Frei