Freitag, 18. September 2020 | 20:00 Uhr

Lesung mit Musik: Jad Turjman • Salah Ammo

Lesung mit Musik: Jad Turjman & Salah Ammo

Zum Buch:

Der autobiografische Roman gibt uns zunächst Einblick in den Lebensalltag von Jad, der in Damaskus aufgewachsen ist. Dann lernen wir die Umstände kennen, die die Notwendigkeit zur Flucht aus Syrien deutlich machen. Schließlich erleben wir die Flucht in einer beispiellosen Intensität mit und ihr nichtgeplantes Ende in Österreich. Dazu schreibt der Schriftsteller Vladimir Vertlib in der „PRESSE“: Drei Jahre nach Schließung der sogenannten Balkanroute handelt es sich um die erste sowohl umfassende als auch sprachlich und inhaltlich anspruchsvolle Beschreibung der Flüchtlingskrise auf Deutsch aus der Perspektive eines unmittelbar Betroffenen. (…) Sein Buch ist nicht nur ein wertvolles Zeitdokument, sondern trifft den richtigen Ton, schafft eine stimmige Mischung zwischen Distanz und Betroffenheit, zwischen einer nüchternen, aber äußerst plastischen Beschreibung und erklärenden Passagen, in denen gar nicht versucht wird, den persönlichen Blickwinkel zu verleugnen.

Zum Autor:

Ich wurde 1989 in Damaskus geboren, wo ich bis zu meiner Flucht im Jahr 2014 gelebt habe. Ich hatte schon als Kind große Begeisterung für Poesie und Literatur. Während meines Studiums der englischsprachigen Literatur an der Universität von Damaskus habe ich im Magistrat gearbeitet und dort den durch Krieg obdachlos gewordenen Menschen geholfen. Als ich einen Einberufungsbefehl erhalten habe, entschied ich mich mit dem Rückhalt meiner Familie schnell zur Flucht, die mir in Österreich ein neues Leben geschenkt hat. Meine Erlebnisse und Eindrücke während dieser Zeit habe ich in meiner Autobiographie "Wenn der Jasmin auswandert" zusammengefasst. Drei Jahre habe ich als Asylbetreuer beim Samariterbund gearbeitet, und seit September 2018 arbeite ich als Gruppenleiter im Rahmen des Projektes Heroes, das sich gegen Unterdrückung im Namen der Ehre einsetzt. Ich mache gerade eine Tour mit dem Buch in Österreich und Deutschland. Ich bin auch sehr oft in Schulen. Ich lese vor, erzähle Geschichten, Poetry Slam vortragen und trete in Diskussionen. Das CREDO von Jad Turjman: >>Liebe ist die erste Materie im Universum, die vor Atomen und Molekülen existiert hat <<

Zum Musiker:

Salah Ammo ist ein syrisch-kurdischer Musiker, Komponist und Sänger. Seit 2013 lebt und arbeitet er in Wien. Seitdem hat er diverse musikalisch-kulturelle Projekte gegründet, darunter das Duo-Projekt mit dem österreichischen Perkussionisten Peter Gabis, das Salah Ammo Quartette und der Dabka Dilan Band. Laut dem Austrian Music Export 2016 ist Salah Ammo „einer der meist gefeierten Musiker der Weltmusik-Szene in Österreich“. Zusammen mit Peter Gabis im Duo-Projekt haben sie 2013 ihr Album “Assi – A Story of a Syrian River” herausgegeben, welches für die Bestenliste des “Preises der deutschen Schallplattenkritik” nominiert wurde. 2014 war das Duo im Finale des Austrian World Music Award. Seine Kompositionen sind durch die kulturellen und musikalischen Traditionen seiner Heimatregion im Nordosten Syriens geprägt, in der in multikultureller Nachbarschaft KurdInnen, AraberInnen, ArmenierInnen und AssyrerInnen seit tausenden von Jahren zusammenleben und geben seiner Musik eine besondere Identität, wie es in seinem ersten Album “morning breeze” (2010) zu hören ist. Joussour Group, eines seiner ersten Projekte, wurde zu einer der bedeutendsten Gruppen in Syrien. Das 2011 erschienene Album “places and directions” von Joussour Group beinhaltet neben den eigenen Kompositionen Salah Ammo’s das musikalische Erbe seiner Heimatregion. Salah ist in zahlreiche künstlerische Projekte involviert, darunter Projekte in Zusammenarbeit mit dem Konzerthaus Wien, den Wiener Symphonikern und dem Radio Symphonie Orchester Wien. Seine Konzerte erstrecken sich von Syrien und dem arabischen Raum bis Europa auf vielen bekannten Bühnen, so etwa dem Festival “Images of the Middle East” in Skandinavien, dem Wales Millenium Centre in der UK, im Konzerthaus Wien, im MuTh Theatre Wien, im Porgy & Bess in Österreich, im Weltmuseum Wien und dem Rudolstadt Festival in Deutschland ebenso wie das “Al-Medina Festival” in Tunesien, das Quatar National Theatre in Doha, die Arno Babajanyan Concert Hall in Yerevan, das Damascus Opera House und Cairo Opera House im Kontext der 19th conference anf festival of Arabic Music und das Alexandria Opera House (Sayed Darwish Theatre). Mit seinem Instrument, der Bouzouk, seinen Kompositionen und Gesang wandelt er zwischen diversen Genres und Stilen und singt sowohl in kurdischer wie arabischer Sprache. Von den fröhlichen Takten seiner DabkaDilan-Band über die einzigartigen und spirituellen Klänge seines Duo’s und Quartett’s spiegeln Salah Ammos Musik und Projekte die Schönheit orientalischer Melodien im Zusammenspiel mit okkzidentalen musikalischen Elementen wieder und erzählen Geschichten von Solidarität und dem Miteinander von Kulturen.

Rezensionen zum Buch:

Es ist ein wichtiges und gutes Buch, das Jad Turjman vorgelegt hat. Selten wird mit Flüchtlingen gesprochen, meist nur über sie. Dass der junge Syrer seine Geschichte selber erzählen kann, ist eine erfreuliche Ausnahme. Und das hat er getan – berührend, eindringlich, trotzdem mit Humor und auf Deutsch. [Quelle: Sandra Kacetl, VORARLBERGERIN] „Wenn der Jasmin auswandert“ ist ein Buch, das verstehen lässt und eine Thematik, die unseren Zeitgeist dominiert, greifbar macht. Eine Erzählung, die berührt, ohne dabei je kitschig zu werden. [Quelle: Ambra Schuster, FM4] Voller Intensität erzählt er (Jad Turjman) vom Flüchten und vom Ankommen. Eine Geschichte, die berührt, entsetzt, aber auch glücklich macht. [Quelle: INFOSCREEN] Seine verhaltene Erzählweise verstärkt den beklemmenden Eindruck. [Quelle: VORALBERGER NACHRICHTEN] Mit seiner einfühlsamen und spannenden Autobiographie erzeugt der Autor zumindest Verständnis für Flüchtlinge, die wie Jad Turjman davon überzeugt sind: „Das ist nicht mein Krieg“. [Quelle: Beatrix Petrikowski, BUCHAVISO] Mit einem Augenzwinkern verwebt Jad Turjman kulturelle Gemeinsamkeiten von Österreichern und Arabern in seine persönliche Geschichte. [Quelle: Salzburg Heute, ORF] Jad Turjman hat seine Fluchtgeschichte in einer beispiellosen Intensität beschrieben, mit Humor setzt er uns einem Wechselbad der Gefühle aus. Atemberaubend. [Quelle: NEUE RUNDSCHAU] Die Flucht, die hier beschrieben wird, ist leider keineswegs einzigartig. Ebenso wenig die vielen Gefahren, Erniedrigungen und der Schmerz über die Zurückgelassenen. Wenn der Jasmin auswandert ist aber das erste Buch zum Sommer der Migration 2015, das die Reise über die Balkanroute hautnah miterleben lässt. Turjman holt sich damit seine Identität zurück, fernab der Rhetorik über „Wirtschaftsflüchtlinge“ und „illegale Migration“. Umso erfreulicher, dass es Jad Turjman gelungen ist, in Österreich Fuß zu fassen und uns dieses Buch zu bescheren. Es ist ein wichtiges Dokument der Zeitgeschichte. [Quelle: Christof Mackinger, AUGUSTIN] Jad Turjman hat seine Fluchtgeschichte in einer beispiellosen Intensität beschrieben, mit Humor setzt er uns einem Wechselbad der Gefühle aus. Atemberaubend. [Quelle: BOOKREVIEWS] Nach der Lektüre seiner Fluchtgeschichte versteht wohl jeder, was es bedeutet, Heimat, Familie und Freunde zu verlassen. Jad Turjman hat sich für diesen schwierigen Weg entschieden und in einigen entscheidenden Momenten das Glück gehabt, auf die richtigen Menschen zu treffen. Ein bewegendes und für alle Büchereien sehr zu empfehlendes Buch. [Quelle: Hans-Jürgen Schmitt, EVANGELISCHE BÜCHEREIEN] Jad Turjman ist ein junger Syrer, der sein Leben, bevor der Krieg ausbrach, in vollen Zügen genoss. (…) Schließlich kommt Turjman an einem Ort an, den er nicht gesucht hat, an dem er jedoch den Jasmin neu pflanzen kann. [Quelle: BEZIRKSREVUE] Ich kann nur jedem Europäer empfehlen es zu lesen, denn es gibt den vielen Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten ein Gesicht der Vertreibung, der gefährlichen Flucht, der Erlebnisse auf dem Weg. Es ist augenöffnend und berührend, vor allem deswegen, weil es von einem Flüchtenden selbst geschrieben wurde. [Quelle: SALZI.TV] Ein Tatsachenroman, der viele Fragen zu Flucht und Migration aus der Eigensicht eines Wider-Willen-Flüchtenden in neuem Licht erscheinen lassen kann. (...) Sehr zu empfehlen. [Quelle: Monika Roth, BIBLIO] Ein atemberaubendes Buch, welches die Leser*innen mit auf eine Achterbahnfahrt aus Enttäuschung und Hoffnung nimmt, wobei die Hoffnung am Ende überwiegt. [Quelle: POGROM] Ein sensibel verfasstes, ein-, aber nicht aufdringliches Buch ohne ideologisches "Gschmäckle", das definitiv eine weite Leserschaft verdient! [Quelle: Regina Károlyi, MEDIAMANIA] Ein eindrucksvolles Buch, das vom Flüchten und Ankommen erzählt, voller Intensität, Humor und ohne Selbstmitleid. [Quelle: Ursula Schliesselberger, APROPOS]

Eintritt
Frei