Donnerstag, 24. Juni 2021 | 20:00 Uhr

Birgit Birnbacher • Thomas Mulitzer

Zur Autorin:

Birgit Birnbacher, geboren 1985, lebt als Soziologin und Autorin in Salzburg. 2016 erschien ihr Debütroman "Wir ohne Wal", sie wurde u. a. mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto Stiftung, dem Rauriser Förderungspreis und dem Theodor Körner Förderpreis ausgezeichnet. 2019 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis.

Zum Buch:

Der Roman der Bachmann-Preisträgerin von 2019: Humorvoll und empathisch erzählt Birgit Birnbacher vom jungen Arthur, der nach seiner Zeit im Gefängnis nur schwer eine neue Chance bekommt. Arthur, 22, still und intelligent, hat 26 Monate im Gefängnis verbracht. Endlich wieder in Freiheit stellt er fest, dass er so leicht keine neue Chance bekommt. Ohne die passenden Papiere und Zeugnisse lässt man ihn nicht zurück ins richtige Leben. Gemeinsam mit seinem unkonventionellen Therapeuten Börd und seiner glamourösen Ersatzmutter Grazetta schmiedet er deshalb einen ausgefuchsten Plan. Eine kleine Lüge, die die große Freiheit bringen könnte ... Humorvoll und empathisch erzählt Bachmann-Preisträgerin Birgit Birnbacher davon, wie einer wie Arthur überhaupt im Gefängnis landen kann, und geht der großen Frage nach, was ein „nützliches“ Leben ausmacht.

Zum Musiker:

Thomas Mulitzer, geboren 1988, aufgewachsen in Goldegg im Pongau, lebt und arbeitet als Texter und Lektor in Salzburg. Absolvierte das Masterstudium MultiMediaArt an der FH Salzburg. Sound-Performances und Ausstellungen, unter anderem in der Residenzgalerie Salzburg. Macht Musik als Singer-Songwriter, im Mundart-Duo und in diversen Punkbands. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. "Tau" ist sein erster Roman.

Rezensionen:

"Birgit Birnbacher ist eine Künstlerin der literarischen Volte, und so überrascht sie bis zur letzten Seite." Carsten Otte, taz, 18.04.2020 "Ehrlich und sensibel erzählt ... Birnbacher beleuchtet nicht, sondern sie protokolliert, mit ehrlichem Interesse, enormer Sensibilität und angenehmer Zurückhaltung." Helena Adler, Deutschlandfunk Kultur, 25.03.20 "Birgit Birnbachers Blick auf ihre Figuren ist unverklärt, aber empathisch." Jury SWR Bestenliste, 26.03.20 "‚Ich an meiner Seite‘ ist ein tragikomischer Spass, der seine Pirouetten immer so setzt, dass man auf dem falschen Fuss erwischt wird. … ‚Ich an meiner Seite‘ handelt von realen Verlusten und fiktiven Gewinnen. Bei aller sozialen Härte, die der Roman nicht zu erwähnen vergisst, gibt es auch eine beinahe utopische Botschaft: Wir spielen nur. Wir spielen unsere Rollen. Und manchmal sind wir sogar der Gute." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 18.03.2020 „Mit trockenem Humor und ohne ein Wort zu viel zeichnet die junge Österreicherin das Bild eines zutiefst schutzlosen Jungen.“ Brigitte Schmitz-Kunkel, Kölnische Rundschau, 02.04.20 „Mit Einfühlungsvermögen und Kenntnis der Situation zeichnet Birnbacher den Resozialisierungsprozess auch sprachlich beeindruckend als eine Zeit voll fragiler Hoffnungen, herber Rückschläge und Emotionen. Am Beispiel ihrer Figur legt sie mit dokumentarischer Sicherheit den schmalen Grat frei, auf dem man sich im Leben befinden kann.“ Maria Renhardt, Die Furche, 02.04.20 „Birnbacher gelingt in ‚Ich an meiner Seite‘ das Sichtbarmachen von Einschränkungen und Verwerfungen mitten in unserer Gegenwart, die durch akademische Thesen allein nicht fassbar sind.“ Florian Baranyi, orf.at, 21.03.2020 "Mit ihrem Roman beweist Birgit Birnbacher, dass ihr der Bachmann-Preis zu Recht zugesprochen wurde. ... Er schafft die Balance zwischen sozialer Agenda und Kunst. ... Die Schwere des Themas wird durch das rechte Maß an Ironie aufgefangen." Dominika Meindl, Falter, 11.03.20 "Birgit Birnbacher hat ein feines Gespür für das Randständige, für sozial Unterprivilegierte und für Menschen, die es aus der Bahn geworfen hat. ... Ein so menschlicher wie literarisch versierter Roman." Christoph Schröder, SZ Online, 09.03.20 "Birgit Birnbacher beweist einen ebenso dezenten wie umhauenden Witz. ... Virtuos handhabt sie Sprache und Sprechweisen in den Dialogen." Senta Wagner, Der Standard, 07.03.20 "Mit ihrer Milieustudie ist ihr ein beeindruckendes Stück Literatur gelungen. Bewährungshilfe auf literarisch! ... Die Autorin schreibt nicht nur klug und kenntnisreich über das System der Bewährungshilfe, sie überführt die therapeutische Theorie auch auf beeindruckend kunstvolle Weise in Literatur." Carsten Otte, SWR2 Literatur, 08.03.20 „Birgit Birnbacher erzählt davon, und das ist das Herausragende, ohne jeden Hang zur Verklärung und ohne ein Pathos der Härte.“ Christoph Schröder, Süddeutsche Zeitung, 10.03.20 „Birgit Birnbacher stellt mit diesem Roman erneut unter Beweis, wofür sie 2019 den Bachmannpreis bekam: Dass sie aus prekären Zuständen eine heiter-melancholische Geschichte gewinnen kann.“ Lina Brünig, WDR5 Bücher, 07.03.20 „Der Roman lässt den Leser spüren, welchen Platz die Gesellschaft einem wie Arthur zuweist, und er tut das – das beweist schon der erste Satz – mit denkbar schlichten Mitteln. Das Licht fällt, schreibt Birnbacher, ‚auf alle anderen, auf Arthur‘. Eigentlich steht doch nur ein Komma zwischen Arthur und den anderen, aber der Leser merkt gleich, dass dieses Satzzeichen für eine Kluft zwischen ihm und den anderen steht, die vor allem Arthurs Seite trifft. Immer wieder fallen solche Sätze in diesem Buch, einfache Sätze, die einen kalt erwischen.“ Marie Schoeß, BR2 Diwan, 08.03.20 „Birnbacher erzählt unaufgeregt und in klarer unverschnörkelter Sprache.“ Günter Kaindlstorfer, Ö1 Mittagsjournal, 09.03.20 „Birnbacher fährt kauziges Personal auf und beweist damit einen ebenso dezenten wie umhauenden Witz. […] Virtuos handhabt Birnbacher Sprache und Sprechweisen in den Dialogen.“ Senta Wagner, Der Standard, 07.03.20

Eintritt
Frei